Zu einem sympathischen Auftreten gehören gesunde Zähne. Umso bedeutender wird zunehmend der Stellenwert, den richtige Zahnpflege und Prophylaxemaßnahmen einnehmen. Leider ist vielen Menschen das nicht bewusst – warum auch, kann doch der Zahnarzt mit Kronen, Teilprothesen, Brücken und Implantaten wieder richten, was man jahrelang mit falscher Mundhygiene angerichtet hat.
Zahnpflege
Ärgerlich, wenn man für umfangreiche Sanierungsarbeiten tief in die eigene Tasche greifen muss. All das ist vermeidbar: Gute Zahnpflege und ärztliche Prophylaxe sind nahezu schmerzfrei und weit kostengünstiger.
Neben der Vorverdauung dient der Speichel der Reinigung; er umspült die Zähne und neutralisiert Säuren, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Ferner enthält er Kalzium, Phosphor und Fluorid, die der Remineralisierung des Zahnschmelzes dienen. Wer ausgiebig kaut, verstärkt die Speichelbildung. Nebenher stärkt die Kauarbeit nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch den gesamten Kauapparat. Leider kann man sich nicht auf natürliche Reinigungsprozesse allein verlassen.
Die nach dem Essen zurückgebliebenen Reste werden von Bakterien auf der Zahnoberfläche zersetzt. Sie wandeln die Kohlenhydrate in Säure um, die dann den Zahnschmelz angreifen. Die Folge ist Karies. Die meisten Menschen putzen zwar ordentlich und regelmäßig, aber oft werden gerade die empfindlichsten Stellen vernachlässigt – die liegen in den Zwischenräumen, auf den Kauflächen und auf den Flächen nahe dem Zahnfleisch.
Die richtigen Pflegemittel
Die richtige Zahnpflege sei also genau bedacht. Bei der Wahl der Zahnbürste beispielsweise sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht zu hart ist und sowohl abgerundete Kunststoffborsten als auch einen kleinen Kopf hat. So gelangt man ungehindert an die hinteren Partien der Zähne. Beim Kauf der Zahnpasta ist entscheidend, dass sie Fluorid und Bikarbonat (oder Natriumhydrogenkarbonat) enthält.
Fluorid ist ein lebenswichtiges Spurenelement; unter anderem sorgt es dafür, dass die Zähne härter und widerstandsfähiger werden. Bikarbonat und Natriumhydrogenkarbonat hingegen neutralisieren schädliche Säuren.
Abzuraten ist von „nachweißenden“ Zahncremes. Sie besitzen Schleifpartikel, die beim Putzen nicht nur Verfärbungen entfernen, sondern auch Teile des Zahnschmelzes.
Mit dem Putzen der Zähne allein ist es aber nicht getan. Der Belag, der zwischen den einzelnen Zähnen sitzt, lässt sich nur durch den Gebrauch von Zahnseide oder Munddusche ausreichend beseitigen. Auch ist der Belag der Zunge wesentlicher Auslöser für Karies und Parodontose. Aus diesem Grund ist die Reinigung mit Hilfe einer Bürste oder einem speziellen Zungenschaber zu empfehlen. Wer täglich seine Zunge putzt, der kann eine Verminderung der Beläge um bis zu 75 % bewirken.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist das Zähneputzen unmittelbar nach dem Essen übrigens nicht ratsam. Gerade nach dem Genuss von Obst oder Fruchtsäften wird der Zahnschmelz durch die Fruchtsäure anfällig und kann durch Bürsten abgetragen werden. Es ist besser, einen zuckerfreien Kaugummi zu kauen, der den Speichelfluss fördert und Essensreste entfernt. Mittags hat man ohnehin nicht immer eine Zahnbürste griffbereit.
Professionelle Prophylaxe
Sinnvoll und effektiv ist es, begleitend zur häuslichen Mundhygiene eine professionelle Individualprophylaxe des Zahnarztes in Anspruch zu nehmen. Der regelmäßige Besuch ist sowieso unumgänglich. Nur so wird Karies früh genug erkannt. Außerdem entfernt der Arzt Zahnstein, der bei längerer Entwicklung zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen kann. Warum also nicht gleich eine Rundumbetreuung?
Die vom Zahnarzt angebotene Individualprophylaxe reicht von der Beratung und Motivation bis hin zu Speicheltests, Einstufung des Mundhygienestatus, professioneller Zahnreinigung, lokaler Fluoridierung, Ernährungsberatung und Versiegelung unebener Kauflächen (Fissurenversiegelung). Diese ärztliche Betreuung eignet sich für jedermann, einschließlich kleiner Kinder und Zahnersatzträger. Ferner lernt der Patient, nach welcher Technik er am besten putzen sollte. Hierzu muss er mit frisch geputzten Zähnen beim Arzt erscheinen. Der färbt die zurückgebliebenen Beläge ein, um zu verdeutlichen, wo die Schwachstellen liegen.
Abschließend sei gesagt: Bis heute sind nicht alle Krankenkassen bereit, das Prophylaxeprogramm zu zahlen – dennoch ist es eine Investition, die jeder einmal in Erwägung ziehen sollte. Es lohnt sich, denn allein eine neue Prothese kostet fast so viel wie zehn Jahre Prophylaxe.