Wir kennen sie als Leberflecken, Muttermale, „Naevi“, Sommersprossen oder Altersflecken: angeborene oder später auftretende Pigment-Fehlbildungen der Haut. Normalerweise sind sie ungefährlich und höchstens ein kosmetischer Störfaktor. Veränderungen in Größe oder Form können jedoch unter Umständen ein Indiz für Hautkrebs sein. Generell gilt: Je früher der Krebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen!
Wie entsteht Hautkrebs?
Mit der Sonne verbindet man zumeist positive Assoziationen von Wärme, Leben und Aktivität. Übermäßige Sonnenbestrahlung ist jedoch auch ein wesentlicher Risikofaktor für die Erkrankung mit Hautkrebs. Die ultravioletten Strahlen entfalten in der Haut unterschiedliche Reaktionen; so regen sie die Pigmentzellen (Melanozyten) an, die dann wiederum durch einen komplizierten Prozess den braunen Farbstoff, das Pigment, bilden und die Haut „braun“ erscheinen lassen. Die Bräunung ist ein Schutzmechanismus der Haut. Wird der individuell unterschiedlich hohe Grenzwert, den die Haut vertragen kann (Erythemschwelle), überschritten, so treten akute Schäden auf. Rötungen und Schwellungen kündigen die erste Folge an: den Sonnenbrand. Eine weitere Bestrahlung kann schließlich zu Blasenbildung und zur vollkommenen Zerstörung des Gewebes führen. Auch wenn äußerlich keine Folgen des Sonnenbrandes zurückbleiben, ist die Haut unwiderruflich geschädigt, jeder weitere Sonnenbrand summiert und festigt die Schäden der Haut. Die Folgen sind eine vorzeitige Hautalterung, in bestimmten Fällen sogar Hautkrebs. Die intensive UV-Strahlung schädigt auch das Erbgut in den Zellen – ein unkontrolliertes Wachstum kann sich anschließen, es kommt zur Bildung von Krebszellen.
Wann sind Leberflecken gefährlich?
Regelmäßige Selbstbeobachtung des eigenen Körpers kann gerade bei bösartigen Erkrankungen der Haut, die sich äußerlich entwickeln, eine große Chance auf die Früherkennung bieten. Als eine Orientierung gilt die so genannte ABCD-Regel:
- A wie Asymmetrie: ungleichmäßiger (nicht runder oder ovaler) Aufbau von Leberflecken als Merkmal.
- B wie Begrenzung: Eine unscharfe, verschwommene oder ausgefranste Grenze des jeweiligen Pigmentflecks sollte ein Grund zur Vorsicht sein.
- C wie Colour (engl. für Farbe): Mehrere Farbtönungen innerhalb eines Muttermals oder eine intensive Schwarz-, Braunschwarz- oder Rotfärbung sollte in jedem Fall einem Arzt gezeigt werden und bedarf ständiger Kontrolle.
- D wie Durchmesser: Ist der Fleck größer als fünf Millimeter, sollte er in jedem Fall beachtet werden.
- Im Prinzip gilt: Verändert sich der Fleck – egal, ob in Farbe oder Größe – ist Anlass zur Vorsicht geboten. Das betrifft auch neu entstandene oder bestehende Muttermale, die sich etwa durch Brennen, Jucken oder sogar Bluten bemerkbar machen.
Wer ist besonders gefährdet und wie kann man das Risiko mindern?
Um Hautkrebs zu vermeiden, sollte man übermäßiger und vor allem ungeschützter Sonnenlicht-Bestrahlung aus dem Weg gehen. Vermeiden Sie Sonnenbrände und cremen Sie sich gut vor dem Sonnenbad ein, auch im Solarium! Wie hoch der schädigende UVB-Anteil des Sonnenlichtes ist, hängt von der geographischen Breite, der Tageszeit und dem Ausmaß der Luftverschmutzung ab – je kurzwelliger die Strahlen, desto gefährlicher. Wie empfindlich die Haut auf die jeweiligen Einflüsse reagiert und wie viel sie vertragen kann, ist zusätzlich vom Hauttyp abhängig. Zu den Risikogruppen gehören Menschen, die
- sehr helle Haut (und rötliches Haar) aufweisen.
- viele Leber- oder Pigmentflecken haben.
- bereits an einer Art von Hautkrebs erkrankt waren.
- häufige Sonnenbrände vor allem in der Kindheit und Jugend hatten.
- generell aus einer Familie stammen, in der einzelne oder mehrere Risikofaktoren zu beobachten sind.
Für alle oben genannten Gruppen gilt:
Kontrollieren Sie regelmäßig selbst Ihre Leberflecken und gehen Sie mindestens einmal im Jahr zu Ihrem Hautarzt. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit dem eigenen Körper kann die Gefahr einer Erkrankung zumindest verringern.